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Die Entrade AG ist tot, es lebe die Entrade IO! – Update November 2019

Update November 2019
In der werbetechnischen Sturm- und Drangphase Uhlig´s, Ende des vergangenen Jahres, als er versuchte, den neuen Entrade Coin (ENTR) mit Hilfe abenteuerlicher Marketingstrategien unter die verbliebenen Alt-Investoren der Entrade Energiesysteme AG zu bringen, haben wir vor deren Kauf gewarnt und auf die vielen Unwägbarkeiten hingewiesen. In den letzten Monaten haben sich unsere Befürchtungen recht umfänglich bestätigt. Bis heute scheint es an der von Uhlig präferierten Handelsplattform „LATOKEN“ keinen liquiden Handel mit dem Kryptogeld zu geben. Zu Beginn des Handels wurde dort eine geringe Anzahl Transaktionen ausgeführt, die allerdings den Gesamtwert von 50.000 USD nicht übersteigen konnten. Bei einem Emissionsvolumen von 250 Mio. (!) Token ist das nicht einmal erwähnenswert. Seit einigen Tagen wird Uhlig´s Stromtoken auch nicht mehr in bzw. gegen den US-Dollar notiert, sondern jetzt gegen den Ether (ETH), zwar auch eine Kryptowährung aber zumindest eine mit einer gewissen Substanz, sofern man bei ungedeckten, digitalen Assets davon überhaupt sprechen kann. Leider hilft das dem Entrade Token nicht einmal ansatzweise. Das zeigen auch die aktuellen Kauf- und Verkaufsangebote erschreckend deutlich, da sie sich seit Monaten nicht einmal ansatzweise annähern können. So liegt das beste Verkaufsangebot bei umgerechnet etwa 1,8540 USD, das beste Kaufangebot aber lediglich bei 0,00002 USD. Das entspricht einem Spread (prozentuale Differenz zwischen Kauf- und Verkaufsangeboten) von sage und schreibe über 9 MILLIONEN Prozent. So etwas kommt dann zustande, wenn der breite Markt keine Kaufabsicht und kein Interesse an der Kryptowährung hat. Damit sollte klar sein, dass es sich bei einer Investition in diese Token um eine höchstriskante Spekulation handelt(e), die letztendlich wohl wieder einmal nicht rentabel verlaufen wird.

Am 17.12.2018 hat das Amtsgericht Düsseldorf das Insolvenzverfahren gegen die ENTRADE Energiesysteme AG eröffnet. Als Grund gibt das Insolvenzgericht die Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit an. Forderungen der Insolvenzgläubiger (Aktionäre) sind bis zum 16.01.2019 an den Insolvenzverwalter RA Frank Kebekus, Carl – Theodor – Str. 1, 40213 Düsseldorf, Tel.: 0211 – 4976 590 zu stellen. Grundsätzlich können Forderungen auch noch nach dieser Frist geltend gemacht werden, das ist dann aber mit weiteren Kosten verbunden. Bei Fragen im Zusammenhang mit der von uns schon lange prognostizierten Insolvenz, können Sie sich gerne an einen unserer Fachberater unter 0203 – 9286 0610 wenden!

Achtung: Mehrere Mitglieder erhielten kurz vor Weihnachten eine neue Bittschrift des Julien Uhlig. Vordergründig geht es bei dem zweiseitigen Schreiben, das wohl an alle Aktionäre der früheren Entrade AG versandt wurde, um die grosszügige Zuweisung der neuen, „wertvollen“ Entrade Token. Hintergründig geht es aber um die erbetene Freistellung der Haftung für Uhlig und seine Mutter im Zusammenhang mit jeglicher Geschäftstätigkeit in und um die alte Entrade AG. Im Klartext: Die tollen Token gibt es nur und ausschliesslich falls die Betroffenen Uhlig und seiner Mutter rechtswirksam bestätigen, dass sie keinerlei Schadenersatzansprüche – die Anleger unstrittig auch gegen Uhlig und seine Mutter persönlich durchsetzen könnten – gegen sie geltend machen. Weder heute noch in der Zukunft. Damit würden ehemalige Aktionäre der Entrade AG auf alle möglichen Ansprüche, die sich gegen Vorstände und Aufsichtsräte durchsetzen liessen, verzichten. Als Gegenleistung gibt es bestenfalls wertloses Kryptogeld, das kaum zu echtem gemacht werden kann. Zwar blässt Uhlig in alle Marketingrohre und behauptet das Gegenteil, aber ein Kurzer Check auf der von Uhlig angegebenen Handelsplattform (https://exchange.latoken.com/exchange/ENTR-ETH – Link nach Umstellung der Quotierung gegen ETH geändert!) zeigt, dass aktuell (14.11.2019) die höchsten, echten Gebote für den kryptischen Entrade Taler bei bestenfalls 0,00002$ stehen. Eine Differenz von mehr als 99,9% zum von Uhlig versprochenen Preis von 1,00$. Wir raten Ihnen dringend von der Zeichnung der Freistellung ab; Sie verspielen damit alle Ansprüche, die Sie in Zukunft noch gegen Uhlig und seine Mutter durchsetzen könnten. Im Zweifelsfalle sprechen Sie unsere Fachberater an und klären Sie offene Fragen in einem persönlichen Gespräch!

Der König ist tot – Es lebe der König! So sollte der Titel dieses Updates eigentlich lauten. Aber nach kurzer Überlegung – und, um unseren Mitgliedern eine einfachere Verständnisbrücke zu bauen – haben wir uns für folgende, leicht abgewandelte Schlagzeile entschieden: „Die Entrade AG ist tot – Es lebe die Entrade IO! Sie merken schon, es geht wieder einmal um unseren Paradiesvogel, Entrepreneur und Anlagegeldruinierer Julien Uhlig, der mit der Entrade AG auf seinem lange propagierten Höhenflug der Sonne oder vielleicht auch den eigenen Blockheizkraftwerken etwas zu nahe kam und damit bei der Entrade AG den Absturz in Chaos und Auflösung bewirkte. Aber der Reihe nach: Nachdem sich schon im Sommer dieses Jahres die finanzielle Situation der Entrade AG deutlich verschlechterte und gerichtlich und aussergerichtlich geschlossene Vergleiche nicht mehr bedient wurden, realisierte Uhlig, dass ihm das Wasser als Vorstand der AG bis zum Hals stand. Kurzum entschloss er sich, nicht wie ein gestandener Kapitän das sinkende Schiff als letzter zu verlassen, sondern mit trockenen Füssen und möglichst als erster den rettenden Hafen zu erreichen. So legte er Anfang November 2018 sein Vorstandsmandat nieder (seine Mutter trat als Aufsichtsrätin ebenfalls zurück) und wandte seiner „Vision“, wie er die Entrade AG jahrelang selbst bezeichnete, den Rücken zu und überlies die verbliebenen Anleger ihrem Schicksal. Nach aussen kommunizierte er seinen Rücktritt als eine Entscheidung, die ihm ausgesprochen schwergefallen sei und er mit Wehmut auf die vergangenen Jahre zurückblicke. Viele Anleger, die erhebliche Verluste – bis hin zum Totalverlust – durch ihre Investments in die vermeintlich revolutionären Techniken der Entrade erlitten haben, dürften dies zu Recht anders sehen. Es steht zu befürchten, dass Investoren kaum eine Chance haben werden, ihre Ansprüche gegen eine insolvente Entade AG durchzusetzen. Allerdings ficht all das unseren Himmelsstürmer Julien Uhlig nicht sonderlich an. Ganz im Gegenteil, denn Uhlig scheint diese Entwicklung bereits vor Jahren befürchtet und vorhergesehen zu haben; nur so lässt sich die Ankündigung Uhlig´s verstehen, dass er seinen Traum der elektrischen, Kilowattstunden legenden Wollmilchsau ab sofort unter dem Dach der neugegründeten „Entrade IO“ fortsetzen und auf ganz neue Beine stellen werde. Dazu gründete er in Singapore die „Entrade IO PTE. LTD.“, die, überraschender Weise, als Firmenzweck nicht die Verstromung von Pellets und Nahrungsresten angibt, sondern lediglich Finanzdienstleistungen erbringen soll. Und um seinen guten Willen sowie die Sorge um die verbliebenen Anteilseigner der alten Entrade zu beweisen, möchte er diese gerne in die neue Entrade IO „mitnehmen“. Das soll in der Form geschehen, dass Uhlig als Vorstandsvorsitzender der Entrade IO jedem Aktionär einen Betrag in Form von neuen, zu schaffenden „Entrade-Tokens“, in der Höhe gutschreibt, in der Investitionen in die alte Entrade geflossen sind. Moment, hört sich doch gut an, oder? Ja, aber nur im ersten Moment. Schaut man hinter die Fassaden des neuen, alten Konstrukts erkennt man sehr schnell, dass die Fortsetzung der Entrade unter mehr oder weniger neuem Namen nichts an der Grundausrichtung ändert, nämlich Gutgläubige Investoren wieder dazu zu verleiten, einem Hirngespinst hinterherzulaufen, von dem heute niemand sagen kann, ob es jemals mehr als ein Investitionsgrab werden wird. Allerdings spricht viel für die Grabvariante. Die „arensis Corp.“ zum Beispiel, die von Uhlig schon 2014, damals noch unter der Firmierung „Entrade Energy Corp.“ in Kalifornien gegründet wurde, 2016 umfirmiert zur „arensis Corp“., verfügt über die unglaubliche Anzahl von 1 MILLIARDE (!!!) autorisierter aber wertloser Aktien. Zum Vergleich: Der Flugzeugbauer „Boeing“ hat gerade einmal 560 Millionen Aktien, „Netflix“ immerhin noch 430 Millionen und „Tesla“ nur noch 170 Millionen Aktien. Die Absicht hinter der arensis erscheint dadurch schnell in einem eindeutigen Licht. Hier sollen wieder Aktionäre mit einer grossen Anzahl wertloser Anteilsscheine befriedigt und ruhiggestellt werden. Uhlig lobt bereits jetzt die arensis mit ihm als CEO als bedeutenden und wichtigsten Partner der Entrade IO. Aber auch seine Idee, auf die aktuell viel diskutierte Blockchain Technologie aufzuspringen, scheint eher dem Marketing und dem Erscheinungsbild nach aussen geschuldet als substanziell zu sein. Schliesslich lässt sich momentan allein mit Begriffen wie Blockchain und Bitcoin sogar der vorsichtigste Investor zu euphorischen und unüberlegten Anlageentscheidungen verleiten.

Und die Zahlen sprechen eine eigene Sprache: Im Jahre 2017 verloren Investoren bei der Emittierung neuer Kryptowährungen (sog. Initial Coin Offerings, auch ICO genannt) bereits im ersten Handelsjahr der neuen Digitalwährung insgesamt mehr als 6 Milliarden US-Dollar oder mehr als 75% des Investitionsvolumens. Meist sind betrügerische Abzockmodelle der Grund dafür, dass der Wert der Coins bereits nach kürzester Zeit gegen Null tendiert. Selten handelt es sich dagegen um gutgemeinte Projekte, die letztlich nur durch die wenig professionelle Umsetzung dem Anleger solch erhebliche Verluste bescheren. Welches Schicksal den Uhlig- bzw. Entrade-Token ereilen wird, ist im jetzigen Stadium der Planungen kaum vorherzusagen. Die bekannten Parameter, die Uhlig vollmundig und in gläzenden Farben präsentiert, lassen dagegen erahnen, dass die Uhlig´sche Traumwelt nur schwerlich in der Realität Fuss fassen dürfte. Mit einem angestrebten Emissionsvolumen von 250 Mio. Token, das entspricht einem Wert von 250.000.000 US-Dollar (jeder Token soll einen US-Dollar wert sein), liegt Uhlig extrem weit über dem oberen Ende der Emissionsvolumina. 2017 lagen 350 Neuemissionen bei einem durchschnittlichen Volumen von ca. 16,6 Mio. Dollar; 2018 erhöht sich der durchschnittliche Erlös bei 650 Emissionen auf etwa 25,5 Mio. Dollar (siehe Grafik). Damit rückt der angestrebte Erlös von 250 Mio. Dollar, auch für den optimistischsten Interessenten, in weite, unerreichbare Ferne. Aber auch viele andere Ungereimtheiten wie der Umgang mit nicht verkauften Tokens, einer sehr grossen Diskrepanz zwischen Soft-Cap und maximalem Erlösvolumen und die durch nichts belegten Äusserungen und Fantastereien – denn nichts anderes sind Uhlig´s vermeintliche Prospektierungen – können sicherlich nicht das nötige Vertrauen und das dringend erforderliche Fundament für dieses Projekt schaffen. Aus unserer Sicht wird der Entrade-Token in Verbindung mit der Entrade IO sowie der arensis Corp. langfristig kein attraktives Investment darstellen. Kommunizierte Renditen sind objektiv viel zu hoch angesetzt und Sicherheiten nicht vorhanden. Der mündige Anleger schaut bereits jetzt mit grosser Sicherheit in die Abgründe eines weiteren Krypto-Grabes. Wir raten dringend vom Kauf der Aktien und der angekündigten Kryptowährung ab. Haben Sie Fragen oder denken Sie über eine Investition in virtuelle Währungen nach? Dann stehen Ihnen die Fachberater der DGD e.V. jederzeit zur Verfügung.

Update Dezember 2018

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